
Synodaler Ausschuss führt Reformprozess weiter - Glückwünsche für Papst Leo XIV.

Der Synodale Ausschuss der katholischen Kirche hat auf seiner Sitzung am Freitag und Samstag in Magdeburg den innerkirchlichen Reformprozess weitergeführt. Beschlüsse gab es insbesondere zur Ausgestaltung eines künftig dauerhaften synodalen Gremiums auf Bundesebene, wie die Deutsche Bischofskonferenz nach Abschluss der Beratungen mitteilte. Versandt wurde zudem ein Glückwunschschreiben für den neuen Papst Leo XIV.
Dessen Botschaft direkt nach der Wahl am Donnerstag sei "eine Ermutigung, wenn wir in unserer Versammlung über den Weg der Kirche in Deutschland und ihre Sendung in der Welt beraten", hieß es. "Wir ringen gemeinsam – für eine Kirche, die mutig ist, die niemanden ausschließt, die offen für Dialog ist, für eine Kirche, die zukunftsgerichtet ist", erklärten die Ausschussmitglieder.
Der Präsident des Synodalen Ausschusses und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, äußerte sich demnach überzeugt, dass mit der Wahl Papst Leos XIV. Hoffnung und Aufbruch für den Weg der Kirche in Deutschland und auch weltweit verbunden seien. "Mit dem Schwung eines neuen Papstes haben wir hier in Magdeburg – wie auch in den vorigen Sitzungen – konstruktiv diskutiert und um Texte und Entscheidungen gerungen. Das synodale Gremium auf Bundesebene nimmt langsam konkrete Gestalt an", erklärte Bätzing.
Der Synodale Ausschuss ist ein zunächst provisorisches Gremium zur Weiterführung des Synodalen Weges in der katholischen Kirche. Beschlossen wurde, dass dem künftig dauerhaften Synodal-Gremium, dessen Name noch nicht feststeht, alle Mitglieder des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz sowie ebenso viele Mitglieder des Laiengremiums Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehören sollen. Weitere Mitglieder sollen hinzugewählt werden. Dem Ständigen Rat gehören die 27 Diözesanbischöfe an, eine Vertretung durch Weihbischöfe ist möglich.
Das neue Gremium solle "zu wesentlichen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft Stellung nehmen und Grundsatzentscheidungen zu pastoralen Planungen und Zukunftsfragen der Kirche von überdiözesaner Bedeutung treffen", hieß es weiter. Zudem soll es "über Finanz- und Haushaltsangelegenheiten der katholischen Kirche in Deutschland beraten, die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden". Die Satzung soll abschließend auf der nächsten Sitzung des Synodalen Ausschusses im November in Fulda beschlossen werden.
"Ich bin dankbar, dass wir hier in Magdeburg deutlich vorangekommen sind auf dem Weg zu einem synodalen Gremium auf Bundesebene", erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Auch sie sagte, sie sehe "den Synodalen Weg in Deutschland in enger Verbindung mit der Weltkirche". Sie sprach von einer "Partizipation auf Augenhöhe" und künftigen "Beschlussfassungen unter Gleichberechtigten". Dabei würden auch die Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Zivilgesellschaft deutlich zeigen, "dass wir unsere christliche Verantwortung für Kirche und Gesellschaft sehr ernst nehmen".
Eine positive Bilanz zog in der Sitzung des Synodalen Ausschusses die dafür eingesetzte Evaluierungskommission über die bisherige Umsetzung von Beschlüssen des Synodalen Weges. Es sei "eine Dynamik" entstanden, hieß es. Der Ausschluss beschloss auch Handlungstexte zu "Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche" sowie zur Respektierung von individuellen "Gewissensentscheidungen in Fragen der Empfängnisregelung". Diese Texte waren vom Synodalen Weg aus Zeitgründen nicht mehr beschlossen worden.
M.Soler--HdM