
Russischer Außenminister Lawrow trifft Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un

Bei seinem Besuch in Nordkorea hat der russische Außenminister Sergej Lawrow den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un getroffen. In einem Gespräch habe Lawrow erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin hoffe auf "direkte Kontakte in sehr naher Zukunft" zu Kim, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass am Samstag. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte eine Videoaufnahme von Lawrow und Kim beim Handschlag.
Zuvor hatte Lawrow am Samstag die Unterstützung Pjöngjangs für Russland gegen die ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk gelobt. Die nordkoreanischen Soldaten hätten der russischen Armee "heroisch" beim Zurückdrängen der ukrainischen Streitkräfte geholfen, hieß es in einer Erklärung des russischen Außenministeriums. Nordkorea habe zudem "ohne Vorbehalt seine Unterstützung aller Ziele" der russischen Offensive in der Ukraine unterstrichen.
Auf die Frage, ob nordkoreanische Truppen in Zukunft in anderen Bereichen der Front eingesetzt würden, verwies Lawrow nach Angaben von Tass auf Pjöngjang. Nordkorea werde "die Formen, in denen wir unser Abkommen über strategische Partnerschaft umsetzen, selbst bestimmen", sagte Lawrow nach einem Treffen mit seiner nordkoreanischen Kollegin Choe Son Hui in Wonsan an der Ostküste des Landes.
Im August 2024 hatte die Ukraine eine Überraschungsoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Mithilfe des Einsatzes von nordkoreanischen Soldaten gelang es Russland schließlich, die Kontrolle über das Gebiet wieder zurückzuerobern.
Lawrow und Choe betonten auch "ihre Entschlossenheit, gemeinsam gegen die hegemonialen Ambitionen von Akteuren von außerhalb der Region zu kämpfen, die zu einer Eskalation der Spannungen im Nordosten Asiens und der gesamten asiatisch-pazifischen Region führen", wie das russische Außenministerium erklärte.
Pjöngjang ist einer der wichtigsten Unterstützer Moskaus bei der Offensive der russischen Armee gegen die Ukraine. Nordkorea hat in der Vergangenheit tausende Soldaten in die an die Ukraine grenzende russische Region Kursk geschickt und Granaten und Raketen an die russische Armee geliefert. Im April bestätigte Nordkorea die Entsendung von Soldaten nach Russland.
Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine "umfassende strategische Partnerschaft" geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Lawrow soll laut russischen und nordkoreanischen Staatsmedien bis Sonntag in Nordkorea zu Besuch sein.
A.Cano--HdM