
Trump kündigt Verdopplung der Importzölle für Stahl auf 50 Prozent an

US-Präsident Donald Trump hat die Verdopplung der Zölle für Stahlimporte auf 50 Prozent angekündigt. "Wir werden die Zölle auf Stahl in die Vereinigten Staaten von Amerika von 25 Prozent auf 50 Prozent erhöhen, was die Stahlindustrie noch weiter absichern wird", sagte er am Freitag vor Arbeitern eines Werk des Stahlproduzenten US Steel in Pennsylvania. "Niemand wird darum herumkommen", fügte der US-Präsident hinzu.
Die Verdopplung des Zollsatzes werde in der kommenden Woche umgesetzt werden, erklärte das Weiße Haus in den Onlinemedien.
Das Werk in Pennsylvania würde nicht mehr existieren, wenn er die Zölle für Stahlimporte nicht bereits in seiner ersten Amtszeit erhöht hätte, fügte Trump vor den Arbeitern hinzu.
Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und die Aktienmärkte erschüttert hat. In der vergangenen Woche hatte der US-Präsident mit Zöllen auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent gedroht, diese jedoch dann zunächst wieder aufgeschoben.
Trump hat die EU bereits mit mehreren Zollaufschlägen belegt, darunter 25-prozentige Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium. Die EU-Kommission führt im Namen der 27 Mitgliedsländer die Verhandlungen mit den USA und hat für den Fall eines Scheitern mit Gegenzöllen gedroht.
Trump lobte zudem die Kooperation zwischen US Steel und dem japanischen Stahlkonzern Nippon Steel. Die Übernahme des US-Unternehmens durch die Japaner steht seit Monaten im Raum, war jedoch von den Gewerkschaften bei US Steel abgelehnt und von Trumps Vorgänger Joe Biden blockiert worden. Auch Trump hatte im Wahlkampf für einen Verbleib von US Steel in US-Besitz plädiert.
Am Montag verkündete Trump, es habe eine Einigung zwischen US Steel und Nippon Steel gegeben, ohne Details zu nennen. Am Freitag bekräftigte er, US Steel werde weiterhin "von den USA kontrolliert werden", es werde keine Entlassungen oder Ausgliederungen von Arbeitsplätzen geben.
Die Stahlgewerkschaft USW kritisierte am Mittwoch, die Ankündigungen für die Kooperation mit Nippon Steel werfe mehr Fragen auf als sie beantworte. Nichts weise daraufhin, dass Nippon von seiner bisherigen Position abweiche. Der japanische Konzern habe bisher stets darauf bestanden, dass er nur in US Steel investieren werde, wenn er das Unternehmen übernehmen könne.
Z.Quintana--HdM