
Neue Entwicklungsministerin: "Deutschland bleibt verlässlicher Partner"

Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) sieht im Bekenntnis auch der neuen Bundesregierung zu einer eigenständigen Entwicklungspolitik "ein international wichtiges Signal". Die Ministerin versicherte am Mittwoch anlässlich ihrer Amtsübernahme: "Deutschland bleibt ein verlässlicher und weltoffener Partner." Diese Verlässlichkeit sei international wichtig.
Alabali-Radovan trat die Nachfolge von Svenja Schulze (SPD) an. "Deutschland ist in dieser schwierigen geopolitischen Lage mehr denn je auf vielfältige Verbündete in der Welt angewiesen", betonte sie. Es sei darum gut für Deutschland, dass es auch künftig ein Ministerium gebe, das sich gezielt um weltweite Partnerschaften kümmert und langfristig Beziehungen pflegt. "Zusammenarbeit, Solidarität und Verlässlichkeit sind in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeiten mehr", hob sie hervor.
In den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen hatte die Union die Abschaffung des Entwicklungshilfeministeriums gefordert, die SPD dies aber abgelehnt - und sich auch durchgesetzt. Im Koalitionsvertrag einigten sich die Parteien dann sogar darauf entwicklungspolitische Leistungen, für die bislang andere Ressorts zuständig waren, im BMZ zu bündeln.
"Der Einsatz gegen Armut, Hunger und Ungleichheit wird immer Kernaufgabe einer Entwicklungspolitik bleiben, die sich von Fairness und Mitmenschlichkeit leiten lässt", erklärte nun Alabali-Radovan. Sie kündigte an, sie wolle sich als Ministerin für eine gerechte wirtschaftliche Zusammenarbeit einsetzen, die beiden Seiten nutze, Deutschland und den jeweiligen Partnern. "Diese partnerschaftlichen Win-Win-Effekte wollen wir künftig stärker verfolgen, von der Rohstoffgewinnung bis hin zum grünen Wasserstoff", sagte die neue Ministerin.
Alabali-Radovan war bisher seit 2021 als Staatsministerin im Bundeskanzleramt Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration. 2022 wurde sie zusätzlich Beauftragte für Antirassismus. Diese Ämter übernimmt nun die SPD-Politikerin Natalie Pawlik. Alabali-Radovan wurde in Moskau geboren. Ihre Eltern stammen aus dem Irak und gehörten dort der christlichen Minderheit an. Alabali-Radovan ist auch stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Mecklenburg-Vorpommern.
B.Roman--HdM